Problem mit H-Brücke

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Problem mit H-Brücke

Neuer Beitragvon E-P-S am Montag 6. September 2004, 22:39

Hallo zusammen, ich hoffe ihr könnt mir mal wieder helfen.

Ich wollte mir eine H-Brücke zusammenbasteln. Da ich grad nur NPN Transistoren in meiner "Bastelecke" habe, hab ich mir aus dem Netz den angehängten Schaltplan besorgt und das ganze mit BC 547 C Transistoren aufgebaut.

Aber, warum auch immer, das ganze funktioniert nicht und ich bin ziemlich ratlos. Die Transistoren sind ok und ich betreibe sie mit einem 2,0K Vorwiderstand. Ich hab mal nur einen Zweig aufgebaut und ein wenig rumexperimentiert. D.h. ich hab mal eine LED anstatt des Motors genommen, aber nicht mal die leuchtet.

Woran liegt das? Sind das die falschen Transistoren oder ist die ganze Schaltung fürn A***h.

Das ganze ist übrigens für einen ganz kleinen Motor (1,2V und 70mA) - also nix weltbewegendes und soll an 5V hängen.

Kleiner Nachtrag bevor Fragen aufkommen: Das man A+D bzw. B+C zusammenschaltet weis ich...also das Prinzip ist mir eigentlich klar.
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Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Dienstag 7. September 2004, 14:33

Hi,

1) Ist die Betriebsspannung der Brücke tatsächlich wie im Schaltplan zu sehen 12V?

2) Wie wird sie angesteuert? Etwa mit Digitalpegel 5V?


Die Transistoren Q1 und Q3 werden hier in Kollektorschaltung betrieben, d.h. an ihren Emittern liegt die Basisspannung vermindert um Ube an. Falls Du also z.B. an der Basis von Q1 5V anzuliegen hast, dann liegt am Emitter von Q1 gerade einmal 4,3V.
Der Rest (12V - 4,3V = 7,7V) fällt an Q1 ab und erwärmt diesen unnötig. Solltest Du etwa einen 74LS-irgendwas zum Ansteuern verwenden, dann liegt die Spannung sogar noch tiefer. Unter Umständen reicht es dann nicht mal mehr zum Betrieb einer LED.


Wie also sieht Deine Ansteuerschaltung aus?


Wichtig ist natürlich auch die korrekte Signalfolge: Es müssen immer zusammen zwei Transistoren offen sein, d.h. deren Bases müssen mit positiver Spannung angesteuert werden, während die beiden anderen Transistoren sperren müssen.

Also:

Q1 und Q4 offen UND Q2 und Q3 zu
oder
Q1 und Q4 zu UND Q2 und Q3 auf


Zeig uns also, wie Du sie ansteuerst!

Gruß, Michael
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Neuer Beitragvon E-P-S am Dienstag 7. September 2004, 15:16

Vielen Dank erstmal für die Aufklärungsarbeit,

also...die Signalfolge ist mir klar,

betrieben wird das ganze mit 5V (nicht mit 12V) und angesteuert wird durch einen AVR - das hatte ich zumindest vor, aber da es ja schon im Versuchsaufbau nicht hinhaut, hatte ich die Schaltung noch gar nicht dran.

Vorgesehen hatte ich die Transistorenpaare Q1+Q4 bzw Q2+Q3 an jeweils einen Port des AVR zu hängen (über einen Vorwiderdstand) und so den Motor zu steuern. Wie gesagt benötigt der Motor gerade mal 1,2V um zu laufen.

Ist das mit dieser Anordnung überhaupt zu machen?

Ich könnte ja auch eine andere aufbauen, aber ich hab im Moment halt nur NPN Transistoren da, die meisten Schaltungen die ich gefunden habe, wollen aber immer noch 2 PNP Transistoren dabei haben und ich fänd es blöd nur wegen so ner Laborschaltung extra 2 Transistoren zu bestellen.

Vielleicht könnte jemand die Schaltung ein wenig "korrigieren" so das es geht, wie gesagt wären mehr Transistoren kein Problem, müssten nur NPN sein?

Vielen Dank schon mal.
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Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Dienstag 7. September 2004, 15:26

E-P-S hat geschrieben: (über einen Vorwiderdstand)


Das ist jetzt wichtig: Hast Du (etwa) beide Transistoren über einen (und den selben) Vorwiderstand angeschlossen oder hat jeder Tranistor seinen eigenen Basisvorwiderstand?
Letzteres muß unbedingt sein, da sonst die Spannung durch den unteren Transistor auf nur 0,7V über Masse heruntergezogen wird, was zum Ansteuern des oberen Transistors auf keinen Fall reicht! Der muß nämlich mit der VOLLEN Betriebsspannung aufgesteuert werden, an seinem Emitter liegen dann nämlich immer noch 0,7V weniger (wg. Emitterschaltung, ich schrieb es bereits).
Du müßtest also insgesamt vier Basiswiderstände verbaut haben.
(Strenggenommen kannst Du die oberen Transistoren Q1 und Q3 sogar ohne Vorwiderstand betreiben, da sich die Basisströme in Emitterschaltung selbst begrenzen).

Ideal ist das ganze nicht, aber bei kleinen Lasten geht's vielleicht. Probier es halt aus!


Gruß, Michael
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Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Dienstag 7. September 2004, 15:28

By the way: Über Deinem kleinen Einstein steht "E-P-S". Was heißt denn das? Ich kenne nur EPR! :wink:

Gruß, Michael
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Neuer Beitragvon E-P-S am Dienstag 7. September 2004, 15:30

Ahh, ich denke mal das da der Fehler liegt, ich hatte das ganze über einen gemeinsamen Widerstand gemacht...kann ja keiner ahnen. Ich werd es so mal versuchen, vielen Dank erst mal für den Tipp.

zum Thema E-P-S, klick doch mal auf meinen WWW Button, dann weißt du's :wink:
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Neuer Beitragvon anders am Dienstag 7. September 2004, 15:34

Der BC547 ist für solche Dinge ohnehin wenig geeignet. Vernünftige Daten hat er nur bis etwa 20mA.
Besser geeignet sind BC337 (npn) und BC327 (pnp) .

Du könntest die oberen Transistoren ohne Vorwiderstand aus den beiden Portpins ansteuern, und die gegenüberliegenden unteren über Basiswiderstände von den Emittern der oberen.

In der Programmierung mußt du dann nur aufpassen, daß du niemals beide Ports gleichzeitig auf 1 setzt, - dann rauchts.
anders
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Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Dienstag 7. September 2004, 15:42

E-P-S hat geschrieben:zum Thema E-P-S, klick doch mal auf meinen WWW Button, dann weißt du's :wink:


Ah, ja!

Nun, wenn man Einstein sieht und EPS ließt, denkt man halt an EPR (Einstein-Podolsky-Rosen), dieser Quanteneffekt mit Verschränkung von Zuständen...

Gruß, Michael
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Neuer Beitragvon E-P-S am Dienstag 7. September 2004, 15:53

so, jetzt funktionierts - superfreu :D

vielen Dank nochmals für die schnelle Hilfe und gute Beratung. Über die richtigen Transistoren hab ich mir noch keine Gedanken gemacht, weil ich erst mal nur rumbastel - trotzdem danke, das erspart mir späteres suchen und fragen.

Auch nochmal danke für den Tipp mit den Ports, aber das wußte ich schon (das mit dem "rauchen") - immerhin wußte ich zumindest das :wink:

Übrigens den Einstein hatte ich grad da, fand es recht witzig und ausserdem bewundere ich den Mann - tiefere Gedanken lagen mir allerdings fern :wink:
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Neuer Beitragvon Michael Senghaas am Dienstag 7. September 2004, 15:55

E-P-S hat geschrieben:vielen Dank nochmals für die schnelle Hilfe


Übrigens den Einstein hatte ich grad da, fand es recht witzig und ausserdem bewundere ich den Mann - tiefere Gedanken lagen mir allerdings fern :wink:



Keine Ursache!
Die Bewunderung teile ich!

Gruß, Michael
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