von BernhardS am Samstag 23. Juni 2012, 13:16
Nee, so einfach ist das nicht. Vorschriften dienen zwei Zwecken:
- daß Personal eine Arbeit ausführen kann für das es eine Stufe zu wenig qualifiziert ist
- um die Rechtfertigungsverantwortung von jemandem zu nehmen.
Wenn ein Fachmann eine Vorschrift für Unsinn hält, dann greift der zweite Fall. Er kann die Vorschrift kopfschüttelnd befolgen und geht somit das Risiko einer Rechtfertigungssituation nicht ein. Wenn er aber etwas mehr ist als ein Vorschriftenbefolger, dann wendet er sich an eine entsprechende Institution und teilt seine fachliche Bewertung mit.
Jede Norm sollte im Zeitraum 10-12 Jahren überarbeitet werden. Wenn niemand Input liefert, dann trifft sich der Normenausschuss, blättert kurz durch die wenigen Kommentare und der Unsinn bleibt gültig.
Natürlich weiß ich auch, daß das in der Praxis ein sehr undankbares Geschäft ist. Wenn man mal bei einem solchen Ausschuss auftaucht, stellt man fest, daß die Praktiker fehlen. Das Wort führen Vertreter von Firmen die ihr Geld damit verdienen, daß es möglichst kompliziert ist und man die Prüfungen nur noch an diese vergeben kann und will oder Software von denen kauft um den Ablauf fehlerfrei zu verwalten oder so.
Da ja immer mit Todesopfern argumentiert wird steht jeder der etwas reduzieren will auch nur in in der Defensive.
In Wirklichkeit sterben an Stromschlägen weniger Leute, als durch versehentliches Trinken von gefärbtem Lampenöl. Und für die Befolgung aller Vorschriften beim Bau eines Kindergartens wird doppelt soviel Geld ausgegeben als die aus Gründen der Finanzknappheit abgelehnte Fußgängerampel davor gekostet hätte.
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BernhardS am Samstag 23. Juni 2012, 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
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