von JosefScholz am Montag 7. Juli 2003, 22:14
Hallo Daniel
Durch den ordnungsgemäßen Einsatz dieser Drossel sollen Störungen verhindert werden.
Setze sie ein, ansonsten sind mögliche Störungen nur äußerst schwer zu erkennen.
Erstmal sollten wir uns fragen:
Was ist eine Oberwelle
Ein periodisches Signal mit beliebigem Kurfenverlauf läßt sich in mehrere
Sinussignale verschiedener Amplitude und Phase zerlegen, deren Frequenz
ein Vielfaches der Grundfrequenz bertägt.
Oberschwingungen zählen zu den niederfrequenten (NF) und damit zu den
"leitungsgebundenen" Störungen.
Besonder störend sind die Oberwellen der 2.+3.Ordnung.
Die hauptsächlichen Erzeuger von Oberschwingungen
- elektronische Sanftanlasser für Asynchronmotoren,
- elektronische Drehzahlregler für Gleichstrommotoren,
- Frequenzumrichter für Asynchron- und Synchronmotoren,
- Wechselrichter, Schaltnetzteile,
- Brückengleichrichter in Elektrolysebädern, Schweißautomaten, usw.
- Lichtbogenöfen,
- Induktionsöfen,
- Haushaltsgeräte wie z.B. Fernseher, Gasentladungslampen, Leuchtstoffröhren, usw.
- Magnetkreise im Zustand der Sättigung (Transformatoren, usw.)
Wie sich unschwer feststellen läßt, werden diese Verbraucher in großen Stückzahlen
eingesetzt und arbeiten mit sehr hohen elektrischen Leistungen, so daß sich relativ
hohe Störpegel ergeben.
Sie verursachen
- Störungen an der Meßtechnik und verfälschte Meßwerte
- Funktionsstörungen an EDV- und SPS-Anlagen
- erhöhte Verluste an Verbrauchern
- unnötige Auslösung von Leistungsschaltern
- Überlastung von Kondensatoren durch hohe Frequenzen
- Unbeabsichtigtes einschalten benachbarter FU´s
Die wichigsten "oberschwingungsanfälligen" Verbraucher
Verbraucher Symptome
Synchronmaschinen: Zusätzliches Aufheizen.
Transformatoren: Verluste und zusätzliches Aufheizen.
Gefahr der Sättigung bei Oberschwingungen mit
gerader Ordnungszahl.
Asynchronmaschinen: Zusätzliches Aufheizen, insbesondere bei Käfigläufermotoren oder
Motoren mit tifen Ankernuten, abrupte Drehmomentschwankungen
Kabel: Erhöhung der omschen und dielektrischen Verluste.
EDV-Systeme: Funktionsstörungen, z.B. Beispiel infolge von abrupten
Drehmomentschwankungen in Antriebsmotoren.
Leistungselektronik: Probleme durch verfälschte Strom- bzw. Spannungskurven:
Schalt- und Synchronisationsfehler, usw.
Kondensatoren: Aufheizen, vorzeitiges Altern, Resonanzerscheinungen, usw.
Regler, Relais, Zähler: Meßfehler, Fehlfunktionen, Nachlassen der Genauigkeit, usw.
Was bringt mir eine Motordrossel?
Motordrosseln eignen sich zur Lösung folgender Problemstellungen:
Reduzierung der Spannungsanstiegs-Geschwindigkeit bei langen Motorleitungen
Die Motordrossel sollte in der Motorleitung unmittelbar nach dem Frequenzumrichter installiert werden. Es dürfen nur die Polleiter durch den Ferrit-Ring geführt werden. Ab 30 kW empfielt sich, anstelle nur eines, deren drei hintereinander zu verwenden.
Hinweis:
Bei langen Motorleitungen, Mehrmotorenbetrieb oder schwierigen Umgebungsbedingungen (Trasseführung etc.) können mit
Motordrosseln die hochfrequenten Störsignale nochmals massiv reduziert werden.