von Erfinderlein am Samstag 26. März 2005, 22:52
Hallo,
ein Teslatrafo und ähnliche Geräte sind nichts mystisches und haben auch keine "geheimwaffenähnliche" Wirkungen, welche grundsätzlich alle Geräte für alle Zeiten unbrauchbar machen.
Diese Geräte können alledings so verwendet werden, dass man eine sehr hohe Gleichspannung dazu verwendet , einen scheinbaren "Einpol" ( habe das früher Gewitterfass genannt) aufzuladen. Man spricht dann von elektrostatischer Aufladung.
Die Entladung dieses "Einpols" sei es durch selbstständigen Hochspannungsüberschlag oder gezielt durch Annäherung einer kugelförmigen geerdeten Elektrode, verursacht eine Umladung im Raum, welche etwa in 10 bis 100 Nanosekunden stattfindet.
Durch Aufladung verschobene Elektronen kehren an ihren Platz zurück oder anders ausgedrückt ein durch Spannungsunterschied erzeugter Elektronenüberschuss gleicht sich mit dem gegenüberliegenden Elektronenmangel aus.
Der zweite Pol dieses Kondensators ist also der umgebende Raum mit allen Gegenständen und Personen.
So lädt sich zum Beispiel ein frei stehendes Terminal, welches lediglich über eine serielle Schnittstelle und die Stromversorgung mit dem Rechner verbunden ist anteilsmässig um und dabei fliessen kurzzeitig Ströme von über 10 Ampere, welche sich wieder auf den vorhandenen Leitungen aufteilen und so auch den Schnittstellen-IC im Rechner meucheln.
Das ist eine sehr schöne Methode um Schwachstellen bei Maschinensteuerungen ausfindig zu machen. Wir haben zum Beispiel mit einem 50 Liter Fass und 40 bis 70 Kilovolt Ladespannung mitten in einer Produktionshalle im Umkreis von 15 Metern alle Steuerungen angehalten und im Nahberich drei Maschinen "nachhaltig stillgelegt"
Da diese Mini-EMP´s bei der Kunststoffverarbeitung auch durch akkumulierte Ladungstransporte entstehen können, war es beispielsweise unumgänglich, von der Maschine abgesetzte Bedienterminals mit Glasfaserschnittstellen zu versehen.
Dieser Effekt entsteht also überall dort, wo aus welchem Grund auch immer ein grosser Elektronenüberschuss erzeugt wird.
So zum Beispiel auch der gefürchtete EMP, wenn atomar kurzzeitig ungeheure Gammastrahlung freigesetzt wird, welche das umgebende Gas ionisiert und ungeheure Mengen an Elektronen freisetzt (Comptoneffekt )
Hier hat man bislang die magnetische Wechselwirkung des Breitbandspektrums an elektromagnetischen Schwingungen als Ursache der zerstörerischen Wirkung des künstlich erzeugten EMP´s gesehen. Im Detail betrachtet ist es aber in erster Linie der reine Umladungsprozess eines Ladungsausgleichs durch den Elektronenüberschuss in der Athmosphäre, welcher hohe Stromimpulse in allen leitfähigen Substancen erzeugt, wo sich Ladungen ausgleichen. Nachdem ein amerikanischer Atomtest in der Athmosphäre aus 1000km Entfernung jeglichen Rundfunk auf ganz Hawai lahmgelget hatte wurde 1963 von"beiden Seiten" ein Vertrag unterzeichnet, welcher den Test von atomaren Sprengsätzen in der Athmosphäre bannt.
Ironie des Schiksals: es reichen ganz wenige in grossen Höhen gezündete Nuklearsprengköpfe um uns weltweit in die Steinzeit zurück zu befördern.
Hoffe den einen oder anderen interessiert auch mal so etwas.
Gruss
Lothar Gutjahr bestätigt:Senneca hatte recht. Wir haben nicht zu wenig Zeit, sondern vergeuden zu viel.